Vieille Darse, Südfrankreich

Die Vieille Darse gilt als das Herz der Altstadt

Blick auf das alte Hafenbecken Toulons

Die Vieille Darse, das alte Hafenbecken Toulons, stellt das Herz der Altstadt dar. Die Anlage beruht auf dem Nachlass der alten Griechen und Römer und wurde im 16. und 17. Jahrhundert durch den Baumeister Sébastien Le Prestre de Vauban maßgeblich verändert. Der Hafen war und ist nicht nur Ausgangspunkt für militärische Aktionen der französischen Flotte und Ablegeplatz für Fährfahrten nach Korsika oder Sizilien, um ihn herum erstreckt sich auch die Altstadt Toulons mit all ihren Herrlichkeiten.

In der Nähe des Hafens findet man das Musée de Toulon 39, genauer gesagt handelt es sich hierbei sogar um zwei Museen. Das Kunstmuseum (Musée d’ Art) bietet einen Einblick in die Werke zahlreicher Künstler vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart sowie in frühzeitliche und antike Fundstücke. Das Naturkundemuseum (Muséum d’ Histoire naturelle) führt den Besucher in die Welt der Wissenschaft rund um die Natur.

Heute dient das historische Rathaus 132 Toulons als Informations- und Ausstellungsgebäude. "Historisch" ist in diesem Falle leider ein nicht wörtlich zu nehmender Begriff, denn in Wahrheit handelt es sich bei dem ursprünglich aus dem 16. Jahrhundert stammenden Bau um eine Nachbildung. Das Original-Gebäude wurde im Jahr 1944 im Zuge der Befreiung der Stadt von den deutschen Besatzern zerstört. Lediglich das schöne und bekannte Atlantenportal aus dem 17. Jahrhundert, geschaffen von dem Architekten Pierre Puget, ist noch erhalten.

Modell einer Galeere

Im ehemaligen Arsenal aus dem 16. Jahrhundert kann man heute einen Einblick in die nautische Vergangenheit der Stadt gewinnen, unter anderem auch in die leidvolle Geschichte der Galeerensklaven, die lange Zeit vor der Küste Toulons ihren Dienst verrichteten. Im Arsenal ist heute das Musée national de la Marine, das französische Marinemuseums Toulons, beheimatet, das verschiedene Schiffsmodelle ebenso wie die geschichtliche Entwicklung des Hafens vom 18. bis ins 20. Jahrhundert zeigt. Das Eingangsportal, das mit schönen dorischen Säulen verziert ist, stammt noch aus dem Jahr 1738 und konnte die Bomben des Zweiten Weltkriegs überstehen.

Kirche St-François-de-Paule

Die prachtvolle Kirche St-François-de-Paule mit ihrer kunstvoll geschmückten Fassade und ihrem prächtigen Innenraum wurde im Jahr 1744 geschaffen. Das Gotteshaus befindet sich in direkter Nähe zum Hafen. Vor der Kirche wird täglich außer montags ein großer Markt veranstaltet, der mit seinen vielfältigen Angeboten keine Wünsche offen lässt. Bis zur Kathedrale Toulons erstrecken sich die zahlreichen üppigen Stände des bunten Marktes, der Anlaufstelle sowohl für Gastronomen als auch für Bewunderer der provenzalischen Küche ist. Zudem findet morgens an der Rue de la Fraternité ein Fischmarkt statt. Um den Platz herum gesellen sich zahlreiche kleine und zum Teil auch preiswerte Fischlokale.

Mitten im Zentrum der Altstadt, am Cours Lafayette, steht die Kathedrale Ste-Marie-de-la-Seds etwas verborgen zwischen den anderen Gebäuden. Der Bau weist frühgotische Wurzeln aus dem 11. und 12. Jahrhundert auf, von denen leider nur noch rudimentäre Reste wie Teile der Innensäulen erhalten sind. Der Stil, der heute überwiegend zu Bestaunen ist, stammt aus dem 17. Jahrhundert, so etwa die Fassade und die Ausstattung der Kathedrale. Der das Stadtbild Toulons dominierende Glockenturm der Kirche wurde im 18. Jahrhundert ergänzt.

Nur wenige Meter unterhalb des Place Victor-Hugo, an dem man das prachtvolle Touloner Theater bewundern kann, gelangt man zum Place Puget mit dem "Trois Dauphins”. Der Brunnen, der sich aus drei steinernen Delphinen zusammensetzt, wurde in der Zeit zwischen 1779 und 1783 von Jean-Pancrace Chastel zu Ehren von Pierre Puget errichtet, der knapp 100 Jahre zuvor die Stadt unter anderem mit herrlichen Skulpturen bereichert hat.